Artikel: Microsoft Fabric im Praxistest – Ist die Plattform auch für Ihr Unternehmen die richtige Wahl?
Datenmengen wachsen, Entscheidungen müssen schneller getroffen werden, und klassische Tools wie Excel stoßen an ihre Grenzen. Mit Microsoft Fabric hat der Tech-Gigant eine Plattform geschaffen, die datengetriebene Prozesse revolutionieren soll. Doch hält Fabric, was es verspricht? Wir werfen einen Blick auf die Vision, den aktuellen Stand und die Praxis – und zeigen, ob sich der Umstieg für Ihr Unternehmen lohnt.
Die digitale Transformation erhöht die Anforderungen an moderne Datenplattformen. Vor circa zwei Jahren präsentierte Microsoft mit Fabric eine vielversprechende Lösung, die datengetriebene Entscheidungen effizienter machen soll. Schon zum Auftakt der Microsoft Build-Konferenz bezeichnete Satya Nadella, Chairman and Chief Executive Officer, Fabric als „die größte Datenprodukt-Ankündigung seit SQL Server“ und hob die Vorteile wie einheitlichen Speicher und Rechenleistung, eine konsistente Nutzererfahrung, zentrale Governance und ein einheitliches Geschäftsmodell hervor.
Microsoft Fabric: Hat die Plattform ihr Versprechen gehalten?
Microsoft Fabric sollte die Datenintegration vereinfachen, bestehende Systeme nahtlos einbinden und durch ein flexibles Lizenzmodell überzeugen. Die Erwartungen waren hoch – viele Unternehmen sahen darin die Chance zur Neuausrichtung ihrer Datenstrategie. Ein zentrales Element dieser Vision ist OneLake, Microsofts unternehmensweiter Data Lake, der als einheitliche Speicherbasis für alle Datenprodukte innerhalb von Fabric dient. Diese zentrale Governance-Plattform soll Silos aufbrechen und die Zusammenarbeit über verschiedene Datenquellen hinweg erleichtern. Während einige die Flexibilität und Modernisierungsmöglichkeiten loben, wirken andere eher träge, was innovative Neuerungen angeht, und zeigen sich entsprechend zögerlich in der Umsetzung. Die zentrale Frage bleibt: Ist Fabric tatsächlich der Game Changer, als der es angekündigt wurde?
Status quo: Wo steht Fabric heute?
Microsoft Fabric ist aktuell die am schnellsten wachsende Datenplattform der Welt und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Neue Funktionen erweitern die Einsatzmöglichkeiten und die Plattform gewinnt zunehmend an Relevanz – insbesondere in datengetriebenen Organisationen. Dennoch zeigt sich: Die Akzeptanz hängt stark von Branche und Unternehmensgröße ab. Während einige den Wechsel bereits vollzogen haben, zögern andere noch.
Praxis-Check: Wie Unternehmen Microsoft Fabric nutzen
Die Einsatzmöglichkeiten von Microsoft Fabric in Unternehmen sind vielfältig. Erfolgsbeispiele zeigen, wie Self-Service-Reporting und datenbasierte Entscheidungen erheblich beschleunigt werden können. Zugleich wird deutlich, dass Fabric bislang keine nativen Funktionen für Planung bietet. Mit dem neuen Writeback-Feature wurde jedoch ein entscheidender Meilenstein erreicht: Es erlaubt die direkte Rückschreibung von Daten in die Quelle und schafft damit die Grundlage für interaktive und kollaborative Planungsprozesse.
Um jedoch von einer vollwertigen Planungslösung sprechen zu können, sind weitere Funktionen erforderlich, darunter:
Kollaborationsmechanismen für die gemeinsame Bearbeitung und Abstimmung,
Vorbefüllung von Planungsdaten auf Basis historischer Werte oder Forecasts,
sowie Workflow- und Kommentarfunktionen, die den Planungsprozess strukturieren und nachvollziehbar machen.
Darüber hinaus entwickelt sich Microsoft Fabric zunehmend zu einer umfassenden Daten- und Analyseplattform – nicht mehr nur für Reporting und Analyse, sondern auch für Stammdatenmanagement und Planungsprozesse.
Mit der Einführung externer Workloads eröffnet Fabric neue Möglichkeiten. Ein Beispiel dafür ist die Lumel EPM Suite, die nun als nativer Workload in Microsoft Fabric integriert ist. Sie ermöglicht Geschäftsanwendern, No-Code-Anwendungen für Planung, Analyse und Datenmanagement direkt auf Grundlage semantischer Modelle zu erstellen.
Dadurch werden Funktionen wie dynamische Planungsvorlagen, Echtzeit-Rückschreibungen, Szenarioanalysen, Genehmigungsprozesse und integrierte Business Intelligence nahtlos in einer Plattform vereint.
Klassische BI-Tools vs. Fabric: Warum die Plattform mehr kann
Microsoft Fabric überzeugt durch hohe Flexibilität, einfache Integration und eine moderne Cloud-Architektur. Besonders im Vergleich zu herkömmlicher Datenanalyse mit Excel zeigt sich, dass Fabric mit seinem End-to-End-Ansatz – von Datenintegration über Analyse bis hin zu Governance – eine umfassende und zukunftsorientierte Alternative bietet.
Excel wird in vielen Unternehmen zwar weiterhin als Standardwerkzeug für Datenanalysen und zum Teil auch für Reporting genutzt, stößt jedoch zunehmend an seine Grenzen. Die manuelle Handhabung von Daten, fehlende Automatisierungsmöglichkeiten und eingeschränkte Skalierbarkeit machen Excel zu einer wenig nachhaltigen Lösung, insbesondere bei wachsenden Datenmengen und komplexeren Anforderungen. Zudem birgt die dezentrale Nutzung von Excel-Dateien Risiken wie Dateninkonsistenzen, mangelnde Transparenz und Sicherheitslücken.
Fabric hingegen bietet eine moderne Plattform, die nicht nur Skalierung und Automatisierung ermöglicht, sondern auch eine zentrale Datenverwaltung und Governance sicherstellt. Zwar erfordert die Einführung technisches Know-how und eine klare Strategie, doch die langfristigen Vorteile – wie Effizienzsteigerung, Sicherheit und Zukunftsfähigkeit – überwiegen deutlich.
Fabric positioniert sich als Plattform für eine ganzheitliche, strategische Dateninfrastruktur, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Datenprozesse nachhaltig zu modernisieren.
KI-gestützte Analysen: Ein Blick in die Zukunft mit Microsoft Fabric
Ein wesentlicher Vorteil von Microsoft Fabric liegt in der tiefen Integration von KI-Technologien. Unternehmen können damit nicht nur historische Daten auswerten, sondern auch Prognosen erstellen, Muster erkennen und automatisierte Entscheidungen unterstützen. Die Kombination aus Datenplattform, Analysewerkzeugen und eingebetteter KI ermöglicht es, komplexe Zusammenhänge schneller zu erfassen und neue Potenziale zu erschließen.
Besonders hervorzuheben ist die Nutzung von generativer KI, etwa durch Microsoft Copilot, die Anwender:innen bei der Datenanalyse, Berichterstellung und Visualisierung unterstützt – auch ohne tiefgehende technische Kenntnisse. Funktionen wie „Chat with your data“, KI-basiertes Kommentieren und die Integration von AI Agents eröffnen neue Wege der Interaktion mit Daten.
Doch der Blick geht weiter: Die Vision von Microsoft Fabric reicht über klassische Analyse hinaus. In Zukunft könnten AI Agents nicht nur Daten interpretieren, sondern auch aktiv bei der Modellierung von Szenarien unterstützen – etwa in der Unternehmensplanung, Risikoanalyse oder strategischen Entscheidungsfindung. Denkbar ist eine Umgebung, in der KI eigenständig Vorschläge generiert, Alternativen simuliert und Entscheidungsträger:innen proaktiv begleitet.
Fazit und Ausblick
Microsoft Fabric hat sich als leistungsfähige und zukunftsorientierte Plattform etabliert, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Datenstrategie zu modernisieren und datengetriebene Entscheidungen schneller und effizienter zu treffen. Besonders hervorzuheben sind die kontinuierlichen Weiterentwicklungen in den Bereichen KI, Benutzerfreundlichkeit und Integration, die das Potenzial von Fabric stetig erweitern.
Als Experten für Finance-Transformation begleiten wir Sie bei Horváth ganzheitlich – von der strategischen Konzeption bis zur technischen Umsetzung. Wir helfen Ihnen dabei, das volle Potenzial von Microsoft Fabric auszuschöpfen, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln und eine skalierbare, zukunftsfähige IT-Finance-Architektur aufzubauen. Gemeinsam gestalten wir den Wandel hin zu einer modernen, datengetriebenen Finanzorganisation.