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Transformation des Produktlebenszyklusmanagements – mehr als ein IT-Projekt?

Geringe Wachstumserwartungen, hohe Inflation, kürzere Produktinnovationszyklen und immer komplexere, vernetzte Produkte erhöhen den Druck auf Kosten- und Ertragsstrukturen. Es kann sich lohnen, das Produktlebenszyklusmanagement (PLM) genauer zu betrachten. Denn mit dem richtigen PLM lassen sich die Attraktivität der Produkte steigern und Kosten entlang des gesamten Lebenszyklus optimieren.

Die Umsetzung eines zukunftsgerichteten PLM erfordert jedoch mehr als die Implementierung von „best of breed“-IT-Applikationen und kann Unternehmen oft vor erhebliche Herausforderungen stellen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei Daten und Informationen entlang des Produktlebenszyklus („digital thread“). Nicht umsonst sind Formulierungen wie „Daten sind das neue Gold“ und „Daten müssen zu Informationen verdichtet werden, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen“ in aller Munde. 

Neben unternehmensinternen Treibern wie beispielweise EBIT-Maximierungsdruck führen unter anderem Kundenwünsche wie Produktindividualisierungen dazu, dass das PLM optimiert werden sollte.  

 

Ganzheitliche Transformation des PLM notwendig

PLM muss als integriertes System betrachtet werden: Prozesse, Rollen, Organisationen und Daten müssen harmonisch abgestimmt sein. Alle Elemente des PLM sind dann idealerweise in integrierten IT-Systemen verfügbar, die alle Daten entlang des Produktlebenszyklus assoziativ verwalten. Mithilfe von KPIs ist die Analyse und Steuerung des Produktlebenszyklus möglich 

Die Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche PLM-Transformation sind: 

  • Digitalisierung des Wissens entlang des Produktlebenszyklus: Aus Daten müssen Erkenntnisse und Wissen generiert werden. Eine durchgängige Informationsarchitektur (Datenmodell) ist unerlässlich. Systembrüche und manuelle Workarounds sollten eliminiert werden. Die meisten Daten entlang des Produktlebenszyklus sind relational verknüpft. Aufgrund dieser Komplexität muss auf die Verwaltung von PLM-Daten ein spezielles Augenmerk gelegt werden.  

  • Ganzheitliche Unternehmenssicht: Als ein zentraler Teil sollte PLM mit anderen Geschäftsprozessen eng verknüpft sein. PLM-Transformationsprojekte müssen im Gesamtkontext des Unternehmens aufgesetzt werden. Die Projekte auf der Transformations-Roadmap sind zu priorisieren und Schnittstellen zu parallellaufenden Projekten sind kontinuierlich zu überwachen. 

  • Auswirkungen auf Applikationsarchitektur mitdenken: Der gesamte Produktlebenszyklus muss als integriertes End-to-End-Szenario betrachtet werden. Neben der Kenntnis der möglichen Optionen an IT-Applikationen müssen strategische Vorgaben, die Auswirkungen auf die IT-Applikationsarchitektur der Gesamtunternehmung (Investitionsschutz) und die Optimierung von betroffenen Prozessen berücksichtigt werden.  

  • Einbinden von externem Wissen: Eine Transformation erfordert mehr als die Implementierung geeigneter IT-Applikationen und Datenmodelle. Hier ist umfangreiches Wissen entlang des gesamten Produktlebenszyklus unabdingbar, sodass Vorgehensweisen optimiert werden können. Externe Experten können bei der Diskussion um Prozesse, Vorgehen, Architektur und integrale Zusammenhänge entlang des Produktlebenszyklus wertvolle Einsichten liefern. 

  • Hands-on und pragmatisch: Eine erfolgreiche Transformation muss messbare Ergebnisse liefern. Transformationen müssen über alle Prozess- und Hierarchiestufen hinweg umgesetzt werden, um echten Mehrwert zu generieren. Ein Konzept auf C-Level muss bis zur untersten Stufe durchdacht und getestet sein. Dies erfordert integrales Prozesswissen und die Fähigkeit, auf allen Unternehmensebenen denken und diskutieren zu können. Herausforderungen vor Ort, z.B. im Labor oder am Shop-Floor, müssen Hands-on erkannt und diskutiert werden. Das Definieren von Anforderungen, Business-Cases und messbaren Kennzahlen ist unerlässlich, um datenbasierte Entscheidungen treffen und den durch die Transformation erreichtem Mehrwert auch nachweisen zu können. 

  • Change Management: Der wichtigste aber auch komplexeste Teil einer PLM-Transformation ist der kulturelle Wandel hin zu einer digitalen Unternehmens- und Führungskultur. Unternehmenskultur ist schwer zu beeinflussen; es muss ein Umfeld geschaffen werden, das die gewünschte digitale Kultur fördert. 

 

Wie zukunftssicher ist Ihre PLM-Landschaft?

Welche Rolle spielen Herausforderungen rund um den PLM-Backbone in Ihrem Unternehmen? Wenn Sie dafür eine externe Meinung einholen wollen, bietet Ihnen Horváth das Wissen, die Erfahrung und die Werkzeuge, um Ihr PLM erfolgreich zu transformieren. Unser bewährter, strukturierter Ansatz ist modular und kann auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten werden. Wir legen hohen Wert auf eine kooperative Arbeitsweise mit Kundenteams, um einen erfolgreichen Wissenstransfer sicherzustellen. 

Renker, A.

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