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Grüne Transformation in Telekommunikationsunternehmen erfolgreich umsetzen

Die Telekommunikationsbranche (ICT) steht immer mehr unter Druck, nachhaltiger zu wirtschaften. Während eine zunehmende Zahl an Unternehmen dieses Ziel bereits offiziell verankert hat und umsteuert, fehlt es anderen Betrieben hingegen noch an einer Nachhaltigkeitsstrategie. Dabei erwarten immer mehr Kunden, dass auch die Firmen aus dem ICT-Sektor einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Hinzu kommt, dass die Politik den Wirtschaftszweig durch neue Gesetze und Richtlinien zunehmend in die Pflicht nimmt. Dazu gehören etwa die kurzfristig umzusetzenden Anforderungen der EU-Taxonomie. Vor allem Firmen ohne Nachhaltigkeitsstrategie sollten deshalb nun schnell handeln, um nicht abgehängt zu werden. Was Entscheider beachten müssen.

Steigenden Anforderungen entgegenwirken

Nachhaltigkeitsziele überprüfen

Alleine in Deutschland gibt es mehr als 3.800 Telekommunikationsunternehmen, die zusammen über 130.000 Mitarbeiter beschäftigen und  pro Jahr rund 57 Mrd. Euro  Umsatz generieren. Mit Blick auf das Klima ist der ICT-Sektor weltweit für ca. 3 bis 4 % der CO2-Emissionen verantwortlich, dabei werden ca. 11 % des Stromverbrauchs in der Branche durch den Betrieb von Mobilfunk- und Festnetzinstallationen verursacht. Die Entwicklung wird verstärkt durch eine stetig wachsende Nachfrage nach Telekommunikation. Um ca. 60 % soll der Datenbedarf jährlich weiter bis 2025 steigen. Gleichzeitig machen aktuell Glasfaseranbindungen nur 30 % der Breitbandanschlüsse im Schnitt der OECD-Länder aus. Weltweit sehen noch 45 % der digital angebundenen Bevölkerung Verbesserungspotenziale in der digitalen Infrastruktur.

 

 

Während Mobilfunknetzbetreiber schon teilweise Nachhaltigkeit fest verankert haben, gibt es noch Ausbaupotenzial bei Service Providern, Stadtwerken und kleineren Festnetzanbietern. Insbesondere die Pandemie und die damit einhergehende Digitalisierung hat zwei wesentliche Messgrenzen verschoben und damit den Druck auf die Branche erhöht. Zum einen nimmt der Datenaustausch zu, weil mehr virtuell kommuniziert wird. Zum anderen ist zumindest vorübergehend der Vergleich mit der ebenfalls sehr CO2-intensiven Luftfahrt nicht mehr möglich. In der Pandemie gingen einige Unternehmen selbst bereits so weit, die ursprünglich einmal geplanten Videokonferenzen wieder in Telefonkonferenzen oder Konferenzen ohne Bildübertragung zurückzuführen, um Energie zu sparen. Die von den Telekommunikationsunternehmen ursprünglich angemeldeten Zusagen wie z. B. CO2-Neutralität müssen deshalb überprüft werden und zwar nicht nur einmalig, sondern in einem wiederkehrenden Prozess.

Grüne Transformation

Geeignete Hebel identifizieren

Auf dem Weg zur CO2-Neutralität sollte in einem ersten Schritt Nachhaltigkeit überhaupt als strategische Unternehmensrichtung erklärt und Ziele abgeleitet werden. Anschließend sollen passende Maßnahmen die Einhaltung ermöglichen und umfassend abdecken. Dabei ist nicht nur der CO2-Ausgleich und die CO2-Reduktion, sondern auch die Nachhaltigkeit der Produkte und der Logistik von hoher Relevanz.

Beispielsweise werden immer noch viele Endgeräte per Post in doppelter Kartonage verschickt, statt bspw. beim Technikerschalttermin mitgebracht oder in größere Logistikketten eingereiht (bspw. über Amazon-Versand) zu werden. Auch das Recycling der Geräte, insbesondere von Smartphones, birgt weiterhin großes Optimierungspotenzial. Maßnahmen wie der Einsatz von 5G oder in Zukunft 6G und der strategisch geordnete Rückbau von alten Funktechnologien bzw. ein vorausschauender Netzausbau können weiter Emissionen und Recycling verbessern. Insgesamt gibt es über 200 Hebel, die im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie durch unsere Expert*innen bereits bei Telekommunikationsunternehmen identifiziert wurden. Die Möglichkeiten reichen von der Reduzierung und Optimierung der Technologielandschaft im OSS- und BSS-Bereich über die Optimierung der Ausleuchtung von Funkstandorten, Green Data Center bis hin zur strategischen Dienstleisterauswahl zur Erhöhung eines nachhaltigen Ende-zu-Ende-Footprints.

Kompetente Beratung als Schlüssel zur richtigen Strategie

Maßnahmen zielgenau umsetzen

Unsere Expert*innen identifizieren mit Ihnen gemeinsam eine Nachhaltigkeitsstrategie. Hierzu gehört auch die Definition von Handlungsfeldern und geeigneten Steuerungsgrößen. Diese werden fest in einer Governance verankert und in Ziele unterteilt, an denen ein Incentivierungssystem hängt. Denn nur wer für Vorsätze verantwortlich gemacht wird, diese beeinflussen kann und von der Erfüllung profitiert, wird sie auch im Unternehmen durchsetzen. Die Ziele werden angereichert durch unseren Maßnahmenkatalog und ggfs. ergänzt um unternehmensspezifische Maßnahmen von Ihnen. Das Ganze wird zusammengefasst in einem Nachhaltigkeitsmanagement. Eine Ausprägung davon sind die vielen auch von uns durchgeführten Projekte zum Aufbau eines Berichtswesens zur Anforderung der EU-Taxonomie, mit dem wir die Nachhaltigkeit der Unternehmen im Bereich OPEX, CAPEX, Umsatz transparent darstellen und auch verbessern. Gerade im Bereich Nachhaltigkeit können wir auf umfassende Erfahrung sowohl aus dem Telekommunikationssektor als auch aus anderen Branchen verweisen. So ist im Rahmen von verschiedenen Projekten mit Stadtwerken, Energieversorgern und Telekommunikationsunternehmen ein Maßnahmenkatalog entstanden, aus dem wir die geeigneten Methoden für Ihr Unternehmen ableiten können.