Für die Studie wurden branchenübergreifend 120 Topmanagerinnen und -manager zu ihren Präferenzen, Plänen und Einschätzungen in Bezug auf Ökosysteme befragt. Ergänzend werden aktuelle Best Practices mit ihren jeweiligen Erfolgsstrategien präsentiert. Zum Abschluss gibt es einen Quick Check fürs Management, der individuelle Handlungsbedarfe identifiziert. Dies sind die Kernergebnisse im Überblick:
- Mehrheit der Unternehmen will Ökosystem aufbauen – steht aber noch ganz am Anfang
85 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich ganz konkret mit Überlegungen zum Aufbau eines Business-Ökosystems. Bisher ist davon allerdings weniger als jedes dritte Unternehmen über die Konzeptionsphase hinausgekommen.
- Vier bis sechs Partner favorisiert – Rennen um wertvollste Partner eröffnet
Für die Startphase eines Ökosystems werden von den Unternehmen vier bis sechs Partner favorisiert – eine sinnvolle Größe, da eine zu hohe Komplexität die ohnehin herausfordernde Aufgabe noch erschwert. Vor allem Unternehmen mit großem Kundenstamm, Monopolstellung im Markt oder innovativem Geschäftsmodell sind begehrte Partner.
- Lebensbereiche Mobilität oder Wohnen stehen im Fokus
„Mobilität“ und „Wohnen“ sind die Lebensbereiche, in denen die Unternehmen am häufigsten Ökosysteme ansiedeln. Mobilität liegt mit 33 Prozent leicht vor dem Bereich Wohnen (29 Prozent), an dritter Stelle folgt mit großem Abstand der Bereich „Gesundheit“ (8 Prozent).
- Durchhaltevermögen gefragt – und Monetarisierungsstrategie von Anfang an
81 Prozent der Befragten sind sich darüber im Klaren, dass ein erfolgreiches, profitables Ökosystem Zeit braucht, sich zu entwickeln – was nicht bedeutet, dass nicht von vornherein eine Monetarisierungsstrategie dahinterstehen sollte. 70 Prozent wissen, dass von vornherein ein Mehrwert produziert werden muss, der monetär erfasst und intern gegeneinander verrechnet werden kann.
- Alltagsrelevanz wird unterschätzt
Während die Faktoren „Purpose“ und „Wertversprechen“ eines Ökosystems von 44 beziehungsweise 49 Prozent der Befragten als „sehr wichtig“ für den Erfolg eines Ökosystems bewertet werden, wird der Faktor Alltagsrelevanz mit 23 Prozent vergleichsweise stiefmütterlich behandelt – was fahrlässig ist, denn Alltagsrelevanz sichert die Kundenschnittstelle, lässt die Kunden wiederkommen und entscheidet über den langfristigen Erfolg eines Ökosystems.
- Datenstrategie wird nicht ausreichend berücksichtig
Ein weiterer Faktor, der unterschätzt wird, ist die Nutzung von Daten. Nur 36 Prozent bewerten eine Datenstrategie als „sehr wichtig“ für den Erfolg eines Ökosystems. Dabei ist eine Strategie unerlässlich, die vorgibt, wie regulatorische Hürden entschärft, Mehrwerte durch neuartige datengetriebene Produkte und Services für den Kunden geschaffen und neue Ertragsströme realisiert werden können.