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Kosteneffizienz für Banken: Kostendisziplin und -management nachhaltig umsetzen

Das aktuelle Umfeld für Banken ist herausfordernder denn je. Viele befinden sich − verstärkt durch die Coronakrise – derzeit in einem Prozess zur signifikaten und langfristigen Effizienzsteigerung. Hier setzt unser methodischer Ansatz mit einem integrierten (Cost) Performance Management an. Er ermöglicht kontinuierliche Effizienzsteigerung durch tiefgreifendes Kostenbewusstsein sowie die nachhaltige Etablierung in der Unternehmenskultur.

Um den Kostenmanagementansatz erfolgreich umzusetzen, müssen Banken die Kostenrichtlinien auf einer fundierten Basis errichten. Dazu sollten sie die top-down Ambitionsniveaus im Gegenstromverfahren bottom-up validieren. Die Ambitionsniveaus müssen sie vollständig in der strategischen Planung berücksichtigen und eindeutig mit der Unternehmensstrategie abstimmen. Die übergeordneten Ziele werden auf alle Bereiche aufgeteilt.

Die Steuerung der Kostenentwicklung sollte jederzeit und effizient mithilfe einer Kombination aus strategischen und operativen KPIs erfolgen. Um diese zu ermitteln, muss ein Umsetzungscontrolling etabliert werden. Dabei sollten Verantwortliche den Umsetzungsstatus je Maßnahme, aber auch in Summe systematisch erfassen und den Nutzen der jeweiligen Maßnahme in Bezug auf die GuV-Wirkung kontinuierlich überprüfen.

Um eine klare und eindeutige Kostenverantwortung sicherzustellen, können verschiedene Instrumente zum Einsatz kommen. Der Ansatz des Beyond-Budgeting ermöglicht es, optimierte Budgetprozesse sowie Zero-Based-Budgeting einzuführen. Die Integration der Kostenverantwortung in die Anreizsysteme stellt eine zentrale Aufgabe für die Nachhaltigkeit des Effizienzmanagements dar.

Effizienz und Kostenvermeidung müssen in der Unternehmenskultur etabliert werden

Voraussetzung hierfür ist die Etablierung einer Kultur, die Effizienz und vor allem Kostenvermeidung innehat. Die gesamte Belegschaft sollte für Kostensenkungen sensibilisiert sein und Führungskräfte und Mitarbeiter eigene Verantwortung für ihre Kosten übernehmen. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) in allen Unternehmensbereichen unterstützt die Strukturierung der damit einhergehenden Aktivitäten und liefert messbare Einsparpotenziale. Ergänzend ist ein zentrales Projekt- bzw. Portfoliomanagement hilfreich. Dieses prüft die Existenz und inhaltliche Nachvollziehbarkeit von fundierten Projekt-Business-Cases, die für alle Projekte im Rahmen des Projektantrags erstellt werden müssen.

Change-Management ist für erfolgreiche Veränderung unabdingbar

Erfolgreiche Veränderung erfordert ein exzellentes Change-Management mit ganzheitlichen Maßnahmen. Einsicht und Motivation bilden die Basis für das Wissen, warum Veränderung geschieht. Unterstützend hierfür kann ein strategisches Change-Kommunikationskonzept mit emotionalisierender Story gestaltet werden. Rollenspiele ermöglichen es den Mitarbeitern, die Veränderung aus verschiedenen Perspektiven zu erleben, beispielsweise in erfahrungsorientierten „Seien Sie Ihr eigener Controller“-Rollenspielen. Ergänzend sind die Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln, um Veränderung zu ermöglichen. Hierzu können Change-Leader-Trainings durchgeführt werden.

Die intensive Kommunikation der neuen Prozesse sollte in mehreren Stufen erfolgen und ausgewählte Vorbilder die Veränderungsbereitschaft für die neue Kultur erhöhen. Roadshows mit inspirierenden Reden des Vorstandes, etwa zur persönlichen Entwicklung oder zum Kostenbewusstsein, können als Maßnahmen zur Change-Förderung eingesetzt werden. Die Veröffentlichung von Erfolgsgeschichten über große Investitionen, die durch Einsparungen ermöglicht wurden, helfen dabei zum besseren Verständnis.

Dr. Kipker, I. / Pade, R. / Kammering, F.