Entsprechend gewinnen für SGV-Unternehmen die klare strategische Positionierung und gezielte Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells weiter an Bedeutung – sowohl im Hinblick auf Kosteneffizienz und Kapazitätsauslastung als auch im Hinblick auf die Absicherung der bestehenden Marktanteile sowie die Nutzung neuer Marktchancen und Erschließung neuer Wachstumspotenziale. Letztere erwachsen dabei unter anderem auch aus jüngeren verkehrspolitischen Initiativen bzw. Willensbekundungen zur Stärkung des Schienengüterverkehrs („Verkehrsverlagerung auf die Schiene“), wie etwa die beabsichtigte Senkung der Trassenpreise im deutschen Schienengüterverkehr.
Vor diesem Hintergrund haben wir in einer breit angelegten Studie die Geschäftsmodelle einer Vielzahl von SGV-Unternehmen in verschiedenen europäischen Eisenbahnmärkten analysiert. Zusätzlich wurden strategische Herausforderungen und Handlungsoptionen für europäische SGV-Unternehmen in strukturierten Interviews mit ausgewählten Managern diskutiert.
Die Studie zeigt auf, dass sich drei grundlegende Geschäftsmodell-Typen anhand ihres strategischen Kerns (Produkt-, Kunden- und Marktpositionierung) unterscheiden lassen:
- Heimatmarkt-Spieler mit Fokus auf nationale SGV-Verkehre und Transportachsen mit Ganzzügen
- Industrie-Experten, häufig Konzerntöchter der verladenden Industrie, mit Spezialisierung auf bestimmte Industriezweige (z. B. Chemie, Automotive)
- Korridor-Spezialisten, die grenzüberschreitende und transeuropäische Verkehrsachsen im Nord-Süd- und/ oder im Ost-West-Korridor flächendeckend im Einzelwagen- und Ganzzugverkehr bedienen
Die Studie soll interessierten Experten und Entscheidern der Branche einen Überblick verschaffen, mit welchen Geschäftsmodellen sich SGV-Unternehmen heute positionieren, welche Muster dabei festzustellen sind und welche strategischen Erfolgsfaktoren und Handlungsempfehlungen sich daraus ergeben.