Der Einsatz von virtuellen Mitarbeitern (Robotics) als Ergänzung zur Ressource Mensch und Maschine führt zu vielschichtigen Fragestellungen. So müssen sich Unternehmen etwa damit beschäftigen, wie mit dieser Form von Ressource in Bezug auf u. a. das Prozessmanagement, die Kapazitätssteuerung und Einsatzplanung oder das Berechtigungs- und Security-Management zu verfahren ist. Für die Studie "Einsatz von Robotics in der Finanzindustrie" hat Horváth & Partners rund 60 Finanzinstitute befragt, um den aktuellen Stand des Einsatzes von Robotics bei Banken und Versicherungen zu erheben und mit den Erwartungswerten der Unternehmen abzugleichen.
Die wichtigsten Studienresultate im Überblick
Robotics sind keine ferne Zukunftsvision mehr, sondern bereits in vielen Finanzinstituten angekommen:
- Etwa 40 Prozent nutzen RPA bereits im Rahmen von Labortests, 70 Prozent nutzen oder planen einen produktiven Piloten
- Mehr als 60 Prozent planen bereits eine umfassende Nutzung in einzelnen Funktionen
- Nur 27 Prozent der Institute planen keine Nutzung/keinen Versuch
Die Studie zeigt deutlich die hohe Erwartungshaltung an Robotics:
- 65 Prozent der Teilnehmer schätzen die zukünftige Bedeutung von Robotics-Lösungen als „hoch“ oder „sehr hoch“ ein
- Über alle Funktionen hinweg werden Einsparpotenziale von mindestens 10 Prozent erwartet
- Besonders große Einsparpotenziale (10-30 Prozent) werden in den Funktionen Backoffice, Risikomanagement, Human Resources und Accounting erwartet
Die Befragten haben zudem eine klare Meinung zu den Herausforderungen und dem erwarteten Nutzen:
- Mangelnde Prozessstandardisierung wird von mehr als 70 Prozent als Hauptproblem der erfolgreichen Umsetzung gesehen, gefolgt von fehlendem Know-How und Mitarbeiterwiderstand (jeweils rund 50 Prozent)
- Gefragt nach dem erwarteten Nutzen, nennen sie Studienteilnehmer überwiegend eine hohe Prozessgeschwindigkeit und eine bessere Prozessqualität (jeweils mehr als 90 Prozent)